Mieten als Lösung

Mieten als Lösung: Eine Alternative zum traditionellen Immobilienkauf?

Aufgrund von Inflation und steigenden Zinsen haben viele potenzielle Immobilienkäufer den Eindruck, dass der Kauf einer Immobilie für sie finanziell unerreichbar ist. Selbst für Personen mit hohen Einkommen scheint der Mietmarkt in der aktuellen Wirtschaftslage zunehmend attraktiver zu werden. Allerdings, wenn die monatlichen Raten für Miete und Kauf sich weiterhin angleichen, wie es gegenwärtig der Fall ist, könnte es sinnvoll sein, beide Optionen sorgfältig zu vergleichen. Welche Handlungsoptionen stehen Immobiliensuchenden in dieser Situation zur Verfügung?

Für Immobiliensuchende gibt es verschiedene Strategien, die in der aktuellen Situation nützlich sein könnten. Eine davon ist die Durchführung einer detaillierten Kosten-Nutzen-Analyse, die sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen finanziellen Aspekte von Kauf und Miete berücksichtigt. Dazu gehören zum Beispiel die laufenden Kosten, die mit dem Besitz einer Immobilie verbunden sind, wie Steuern, Versicherungen und Instandhaltung, aber auch die potenziellen Vorteile, die aus dem Eigentum einer Immobilie resultieren können, wie Vermögensbildung und steuerliche Vorteile.

Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass sogar für die 20% der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen die Suche nach einer erschwinglichen Immobilie in Deutschland immer schwieriger wird. Selbst bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 5.000 Euro stößt ein Paar oft an seine finanziellen Grenzen, wenn es darum geht, eine Immobilie zu erwerben.

Am Ende des vergangenen Jahres konnten nur 47 Prozent der zum Verkauf stehenden Immobilien von dem finanziell am besten gestellten Fünftel der Gesellschaft als erschwinglich eingestuft werden. Zum Vergleich: Anfang 2022 lag dieser Anteil noch bei 62 Prozent. Noch gravierender ist die Situation für Paare, die monatlich rund 3.730 Euro netto verdienen. Sie konnten sich zum Jahresende lediglich 28 Prozent der auf dem Markt verfügbaren Immobilien leisten.

Mieten nur noch marginal günstiger als Eigentumserwerb

Die begrenzte Bezahlbarkeit von Wohnungen und Häusern ergibt sich aus einer Reihe von Faktoren, darunter Inflation, erhöhte Zinsen sowie steigende Bau- und Verbraucherpreise. Eine Untersuchung des IW deutet darauf hin, dass trotz einer Zunahme des Immobilienangebots in den sieben größten Städten Deutschlands – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart – zu Beginn dieses Jahres, die Anzahl der erschwinglichen Immobilien zurückgegangen ist. Tatsächlich hat sich die Menge der finanziell zugänglichen Immobilien im Laufe des Jahres 2022 mehr als halbiert.

Die Dynamik des Immobilienmarktes führt dazu, dass sich immer mehr Menschen vom Kaufmarkt abwenden und dem Mietmarkt zuwenden. Dies erhöht den Druck auf den bereits angespannten Mietmarkt und führt zu einer weiteren Steigerung der Mieten. Im vergangenen Jahr stiegen die Mieten sogar stärker als in den Jahren zuvor. Dadurch sind Mietwohnungen in vielen Fällen kaum noch kostengünstiger als der Kauf von Immobilien.

Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf die Wohnsituation vieler Menschen. Während sich einige möglicherweise gezwungen sehen, in kleinere Wohnungen oder in weniger zentrale Lagen umzuziehen, können andere aufgrund der steigenden Kosten gezwungen sein, ihre Wohnungs- oder Hauskaufpläne ganz aufzugeben. Daher besteht ein dringender Bedarf an politischen Lösungen, um sowohl die Bezahlbarkeit von Immobilien als auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Miet- und Kaufpreisen zu gewährleisten.

Eine gemietete Immobilie ist ein Halt auf der Reise, eine gekaufte Immobilie ist das Ziel.

Wie können Wohnungssuchende auf die aktuelle Marktlage reagieren?

Trotz der angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt ist es durchaus möglich, eine erschwingliche Immobilie zu finden, wenn man sich den Gegebenheiten anpasst. Tatsächlich sind die Kaufpreise bereits gesunken und Experten in der Immobilienbranche prognostizieren, dass die Verkaufspreise weiter sinken müssen, um eine realistische Finanzierbarkeit sicherzustellen.

Es könnte sinnvoll sein, aktiv zu werden und ein Kaufangebot für eine Immobilie abzugeben. Aufgrund der aktuellen Veränderungen auf dem Immobilienmarkt sind viele Verkäufer bereit, über den Preis zu verhandeln. Eine weitere Option ist die Beauftragung eines lokalen, qualitätsorientierten Immobilienmaklers mit einem Suchauftrag. Diese Experten sind in der Lage, Verkäufern realistische Verkaufspreise zu vermitteln.

Eine gesunde Eigenkapitalquote ist ebenfalls von Vorteil. Diese sollte ungefähr 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises der Immobilie ausmachen. Daher ist es ratsam, sich bei der Immobiliensuche von sowohl Finanz- als auch Immobilienexperten begleiten zu lassen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine passende und vor allem bezahlbare Immobilie zu finden. Ein erfahrener lokaler Makler kennt den Markt und kann oft auf eine Datenbank mit potenziellen Objekten zugreifen. Darüber hinaus kann er auch bei der Finanzierung beraten und einen unabhängigen Finanzierungsexperten vermitteln.

Angesichts der derzeitigen Unwägbarkeiten auf dem Immobilienmarkt ist es zudem wichtig, alle Optionen sorgfältig abzuwägen und geduldig zu bleiben. Der Kauf einer Immobilie ist eine langfristige Investition und sollte daher nicht übereilt werden. Trotz der derzeitigen Herausforderungen gibt es immer noch Möglichkeiten, eine passende und finanzierbare Immobilie zu finden, wenn man bereit ist, flexibel zu bleiben und sich professionell beraten zu lassen.

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Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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