Faktencheck Eigentümergemeinschaft

Faktencheck Eigentümergemeinschaft: Was Sie darüber wissen sollten

Sie möchten eine Eigentumswohnung für den Eigenbedarf oder als Kapitalanlage erwerben? Dann gibt es wichtige Grundlagen zu beachten. Es ist unerlässlich, sich im Vorfeld eingehend mit der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) und deren Versammlungen zu beschäftigen. Wer die WEG-Regeln genau kennt, kann sich böse Überraschungen nach dem Einzug ersparen.

Mit dem Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Reihenhauses erwerben Sie auch einen Anteil an der Immobilie. Damit werden Sie Mitglied der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Die Entscheidungsbefugnisse der WEG beschränken sich nicht nur auf das Gesamtobjekt. Auch bei bestimmten Veränderungen, die Ihre Wohnung betreffen, kann die WEG mitbestimmen.

Zu beachten ist auch, dass Ihre Rechte und Pflichten innerhalb der Eigentümergemeinschaft weit über Ihre eigene Wohnung hinausgehen. Dazu gehört zum Beispiel die Beteiligung an den gemeinschaftlichen Kosten für Instandhaltung, Wartung und Versicherung der gesamten Immobilie. Darüber hinaus können Entscheidungen, die in der Eigentümerversammlung getroffen werden, sowohl Ihren Wohnkomfort als auch den Wert Ihrer Immobilie beeinflussen. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich aktiv an diesen Versammlungen beteiligen und sich gut darauf vorbereiten.

Welche Rechte und Pflichten habe ich im Sondereigentum?

Zum Sondereigentum gehören die Innenräume Ihrer Wohnung einschließlich der dazugehörigen Bestandteile des Gebäudes. Innerhalb dieser Räume haben Sie weitgehende Nutzungs- und Gestaltungsfreiheit, solange dadurch weder das Gemeinschaftseigentum noch das Sondereigentum eines anderen Wohnungseigentümers beeinträchtigt wird.

Die Gestaltung Ihrer Wohnung liegt vom Boden bis zur Decke in Ihrer Hand. Abgesehen von den tragenden Wänden haben Sie die Möglichkeit, Wände zu entfernen und den Grundriss Ihrer Wohnung anzupassen. Es empfiehlt sich jedoch, die Nachbarn im Voraus über geplante Bau- und Renovierungsarbeiten zu informieren.

Darüber hinaus ist zu beachten, dass das Sondereigentum trotz weitgehender Gestaltungsfreiheit auch Pflichten mit sich bringt. Dazu gehören die Instandhaltung und Instandsetzung der Wohnung sowie die Rücksichtnahme auf die anderen Wohnungseigentümer. Größere Umbaumaßnahmen sollten daher nicht nur den Nachbarn, sondern auch der Verwaltung der Wohnungseigentümergemeinschaft vorab mitgeteilt werden. Denn trotz des Grundsatzes “Meine Wohnung, meine Regeln” sollte man sich immer der Gemeinschaft bewusst sein und im Einklang mit ihr handeln.

Welche Handlungsfreiheit habe ich beim Gemeinschaftseigentum?

Das Gemeinschaftseigentum umfasst alle Teile der Immobilie, die nicht ausdrücklich als Sondereigentum bezeichnet sind. Dazu gehören unter anderem tragende Teile des Gebäudes, das Dach, die Fenster, das Treppenhaus sowie gemeinschaftlich genutzte Flächen wie Grünflächen oder die Tiefgarage.

Bei Fragen und Entscheidungen, die das gesamte Gebäude betreffen, tritt die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) auf den Plan. Dabei geht es nicht nur um Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten. Manche WEGs haben auch ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Außenseite Ihrer Wohnungstür. Auch Veränderungen wie die Installation eines Balkonkraftwerks, einer Satellitenschüssel oder einer Ladestation für Ihr Elektroauto können von der Eigentümergemeinschaft beschlossen werden. In der Regel muss die Mehrheit der Eigentümer einer solchen Veränderung zustimmen.

Wichtig ist, dass alle Entscheidungen, die das Gemeinschaftseigentum betreffen, gemeinschaftlich getroffen werden und das Wohl der gesamten Gemeinschaft berücksichtigen sollten. Bei geplanten Veränderungen empfiehlt es sich, frühzeitig das Gespräch mit den anderen Eigentümern zu suchen und alle notwendigen Genehmigungen einzuholen. Gute Kommunikation und Einvernehmen tragen dazu bei, Konflikte zu vermeiden und das harmonische Zusammenleben in der Eigentümergemeinschaft zu fördern.

Eine Eigentumswohnung zu kaufen, bedeutet nicht nur, in Steine zu investieren, sondern in Ihr zukünftiges Zuhause.

Bedeutung und Einblick in die Teilungserklärung und Gemeinschaftsordnung

Bevor Sie den verbindlichen Kaufvertrag für eine Eigentumswohnung unterschreiben, sollten Sie sich unbedingt mit der Teilungserklärung und der Gemeinschaftsordnung vertraut machen. In der Teilungserklärung werden die Bereiche des Gemeinschaftseigentums und des Sondereigentums genau definiert und ein detaillierter Aufteilungsplan vorgelegt, der die einzelnen Wohnungen und Räume visualisiert.

Die Gemeinschaftsordnung regelt die spezifischen Rechte und Pflichten der Eigentümer hinsichtlich der Verwaltung, insbesondere soweit sie von den allgemeinen Regelungen des Wohnungseigentumsgesetzes abweichen. Darüber hinaus werden in der Gemeinschaftsordnung die Stimmrechtsverteilung und die Kostenverteilung geregelt.

Wichtig ist auch, dass sowohl die Teilungserklärung als auch die Gemeinschaftsordnung dazu dienen, ein reibungsloses Zusammenleben in der Eigentümergemeinschaft zu gewährleisten. Sie bilden einen verbindlichen Rahmen, innerhalb dessen jeder Eigentümer seine individuellen Rechte ausüben kann, ohne die Interessen der Gemeinschaft zu beeinträchtigen. Bei Unsicherheiten oder Unklarheiten empfiehlt es sich, einen Rechtsberater zu konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Rechte und Pflichten als Wohnungseigentümer vollständig verstehen und akzeptieren können.

Benötigen Sie Hilfe bei der Identifizierung und dem Kauf einer geeigneten Eigentumswohnung?

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Tel. 02361 8909010 – Shop Recklinghausen

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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